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Historisches Drehorgeltreffen in Lichtensteig (SG) am Sonntag, 3. Juni 2012
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Das älteste Drehorgeltreffen Europas feiert Jubiläum. 1979 fand im mittelalterlichen Marktflecken Lichtensteig im Toggenburg das erste Drehorgeltreffen in der Schweiz statt. Durch den grossen Erfolg beflügelt, ist die Veranstaltung inzwischen 29 Mal durchgeführt worden. Die Organisatoren um Initiator Fredy Künzle freuen sich, zur 30. Auflage des internationalen Treffens um die vierzig besonders schöne Instrumente präsentieren zu können.
Die teilnehmenden Chilbiorgeln: |
A.Ruth, Waldkirch, Modell Nr.35 Besitzer: Ueli Temperli, Adliswil 67 Claves
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Die Orgel wurde 1924 an den Schausteller Dölle ausgeliefert und stand viele Jahre in einem Kettenflieger. Die nächsten Besitzer waren dann ein Schausteller Müller aus Fürth und ein Schaubudenbesitzer Butz. 1970 hat die Firma Voigt die Orgel gekauft, restauriert, erweitert und an Herrn Seppl Walch übergeben, der ganz Europa damit bereist hat. Aus Altersgründen wurde die Orgel an Fredy Künzle verkauft und im Museum für Mechanische Musikinstrumente in Lichtensteig gespielt. 2007 konnte das Instrument von Ueli Temperli übernommen werden.
Disposition: |
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Labialbass: (F-e0, 6 Töne) Gedackt (Voigt) ......................... 16' Gedackt ........................................... 8' Gedackt ........................................... 4' Gedackt .................................... 2 2/3'
Lingualbass: (C-A, 8 Töne) Posaune.......................................... 8’
Begleitung: (f0 - f1, 13 Töne) Gedackt ........................................... 8' Gedackt ........................................... 4' Mixtur 2-fach.................... 4' + 2 2/3' bei Forte
Gegenmelodie: (g0 - b1, 14 Töne, fs1 - b1 gekoppelt mit Melodie, nicht abschaltbar) Trompete ........................................ 8'
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Melodie: (fs’ – f’’’, 23 Töne) Gedackt ................................................. 8' Violine 2-fach....................................... 8' Okarina schaltbar (Voigt).................... 8' Metallophon schaltbar (Voigt) Mixtur 2 –fach................................. 4' + 2' bei Forte
Schlagzeug: Kleine Trommel mit 2 separat ansteuerbaren Schlagstöcken. Grosse Trommel/Becken
Schaltungen: Piano Forte Okarina Metallophon Dirigent
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H.Voigt, Ruth Modell Nr.35 |
Paul Weber, Richterswil
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Die Fassade gehörte ursprünglich zu einer Orgel Modell 82 der Firma Wilhelm Bruder Söhne, Waldkirch. Das jetzige Orgelwerk hingegen war original eine Walzenorgel von Ruth und wurde 1949 von der Firma H.Voigt auf 35-er Ruth Kartonnoten umgebaut. In dieser Zusammenstellung kam das Instrument nach mehrmaligem Besitzerwechsel zum Schausteller E.Langenegger, Wil SG. Er setzte sie bei seiner Schifflischaukel und dem Karussell ein. 1980 wurde das Orgelwerk von F.Künzle, Lichtensteig und die Fassade vom Besitzer selbst restauriert und in einen neuen Orgelwagen gesetzt. 2006 hat sie der jetzige Besitzer dann erworben.
Disposition: |
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Labialbass: (8 Töne, F – e0) Gedeckt ........................................... 8' Cello ................................................ 4' (Transmission aus Begleitung) Gedeckt ........................................... 2' (Transmission aus Begleitung)
Lingualbass: (6 Töne, C - A) Posaune.......................................... 8'
Begleitung: (13 Töne, f0 – f1) Gedeckt .......................................... 8' Cello ................................................ 8' Gedeckt ......................................... 4' Mixtur 3fach ................. 4'+2 2/3'+ 2' (bei Forte) |
Melodie: (23 Töne, fs1 – f3) Gedeckt .............................................. 8' Violine 2-fach.................................... 8' Okarina 2-fach .................................. 8' (Doppellabium - Gedeckt / offene Flöte) Mixtur 3-fach..................... 4'+2 2/3'+2' (bei Forte) Metallophon (17 Töne, ab c’’)
Gegenmelodie: (14 Töne, g0 - b1, fs1-b1 an Melodie gekoppelt, bei Okarina abgeschaltet) Trompete............................................. 8'
Schlagzeug: Gr. Trommel mit Becken Kl. Trommel (2 Einzelstöcke)
Schaltungen: Dirigent Piano,Forte, Okarina, Metallophon
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Gebrüder Bruder, Waldkirch Modell 108 (Universum) 42 Claves
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Besitzer: Ruedi Weber, Möriken
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Dieses Instrument mit der Nummer 5314 wurde wahrscheinlich 1923 von der Fa. Gebr. Bruder erbaut. Bis in die 60-er Jahre des vorigen Jahrhunderts war sie bei verschiedenen Schaustellern im Einsatz und wurde dann 1964 von einem Kaffeehausbesitzer erworben. Dieser ging mit der Orgel und einem alten Ford auf eine 3-monatige Europa-Reise und wollte danach das Instrument zusammen mit dem Ford veräussern. Ein Käufer interessierte sich aber nur für das Auto und so kam die Orgel zu Hanspeter Kyburz von dem sie dann der jetzige Besitzer erwarb.
Disposition: |
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Bass: (D – c0, 6 Töne) Gedackt ....................................... 8' Principal ...................................... 4' Posaune .................................... 8' bei Forte
Begleitung: (g0 - f1,10 Töne) Gedackt ....................................... 8' Prinipal ........................................ 8'
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Melodie: (g1 – f3, 21 Töne) Gedackt ................................... 8' Violine 2-fach ......................... 8' Mixtur 2-fach bei Forte (4' und 4' überblasend) Trompete ................................ 8' g1 - h2 , schaltbar
Schlagzeug: Kleine Trommel Grosse Trommel/Becken
Schaltungen: Piano/Forte, Trompeten ab
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Wilhelm Bruder Söhne, Waldkirch Modell Nr.78 41 Claves |
Besitzer: Fritz Brunner, Embrach |
Disposition:
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Bass: (F,G, c0, d0) Lingualbass: Posaune ..................................... 8' Labialbass: Gedackt ....................................... 8' Cello ............................................ 4'
Begleitung: (g0 – d1, 7 Töne) Gedackt ....................................... 8' Cello ............................................ 4'
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Melodie: (e1 - f3, 22 Töne) Gedackt ....................................... 8' Violine 2-fach ............................. 8' Trompete ..................................... 8' bei Forte Octave .......................................... 4' nur c2 - f3 Octave .......................................... 2'
Schlagzeug: Kleine Trommel Grosse Trommel/Becken
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Gebrüder Bruder, Waldkirch Modell Nr. 107
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Oetwil a. See |
Diese Orgel mit der Werksnummer 5451 wurde ca. im Jahre 1930 durch die Firma Gebrüder Bruder in Waldkirch für die Schaustellerfamilie Hermann Haeseli erbaut und spielte viele Jahre in der Seeboot-Bahn. Mitte der vierziger Jahre erwarb die Schaustellerfamilie J.&B. Murer-Knecht aus Wald das Instrument. Von da an versah es seinen Dienst bei einer Schifflischaukel. Seit ca.1965 befand sich die Orgel in Privatbesitz. 2002 erwarben sie die jetzigen Besitzer und restaurierten sie. Das Instrument ist in Originalzustand.
Disposition: |
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Gebrüder Bruder, Waldkirch Modell Nr. 107 Seriennummer 5451 Baujahr ca. 1930 52 Claves 179 Pfeifen Winddruck: Orgel 200mm WS Steuerung: -350mm WS
Bass: (C – A, 5 Töne) Gedackt .................................. 8' Gedackt................................... 4' Posaune ................................. 8' bei Forte
Begleitung: (e – d’, 10 Töne) Gedackt................................... 8' Cello........................................ 8' Mixtur 2-fach bei Forte (Gedackt 4‘ + Principal 2‘) |
Melodie: (e’ – f’’’, 22 Töne) Violine 2-fach .................... 8' Gedackt................................ 8' Mixtur 2-fach bei Forte (Principal 4' + 2')
Gegenmelodie: (g’ – h’, 14 Töne) Trompete ............................ 8' (e1 – h1 an Melodie gekoppelt und davon abschaltbar)
Schlagzeug: Grosse Trommel mit Becken Kleine Trommel
Schaltungen: Piano Forte hohe Trompeten ab Rücklauf |
Gebrüder Bruder, Waldkirch Modell 107, 52 Claves |
Besitzer: Gerhard Weiss, Bassersdorf
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Disposition: |
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Bass: (F – d°, 5 Töne) Gedeckt ........................................ 8' Oktavgedeckt .................................. 4' Posaune (c°&d° in 16')................ 8' bei Forte
Begleitung: (e0 – d1, 10 Töne) Gedeckt ..................................... 8' Oktavgedeckt e°- h°...................... 4' Holzprincipal c’ - d’........................ 4' Mixtur 2-fach ab f°............. 2 2/3'+2' bei Forte
Gegenmelodie & Altlage: (g0 - h1, 14 Töne) Trompete ......................................... 8' (e1 – h1 an Melodie gekoppelt und davon abschaltbar) Gedeckt ab e’.................................. 8' Violine ab e’..................................... 8' Mixtur 3-fach ab e’........ 4'+2 2/3'+2' bei Forte
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Melodie: (c’’ – f’’’, 15 Töne) Gedeckt.......................................... 8' Violine 2-fach................................ 8' Mixtur 2-fach.......................... 4'+2' bei Forte
Schlagzeug: Grosse Trommel mit Becken Kleine Trommel mit Wirbelsteuerung
Schaltungen: Piano Forte hohe Trompeten ab Rücklauf
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Holländische Strassenorgel von J.Verbeek 52 Claves, Tasthebel
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Emmenbrücke
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Disposition: |
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Bass: (F – e0, 8 Töne) Kontrabass ................................... 16 Gedeckt ......................................... 8’ Cello ................................................ 4’ Posaune ......................................... 8’ bei Forte
Begleitung: (f0 – e1, 10 Töne) Gedeckt .......................................... 8’ Cello ................................................ 8’
Melodie: (f1 - f3, 24 Töne) Violine 3-fach................... 16’+2 x 8’ (eine schwebend gestimmt) Bourdon 2-fach (schwebend)..... 8’ Xylophon
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Schlagzeug: Grosse Trommel mit Becken 2 Kastagnetten kl. Trommel mit 2 separaten Schlagstöcken bei Forte alternativ zu Kastagnetten
Schaltungen: Violine ein Bourdon ein Xylophon ein Posaune ein (Forte) Tremulant auf Melodie ein Déclanche
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Niederländische Strassenorgel „De Barometer“, 61 Tonstufen Besitzer: Hans & Maria v.d. Velde, Heiloo (NL)
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Hergestellt wurde das Instrument als Tanzorgel um 1913 durch die Fa. Aimé Koenigsberg in Antwerpen. Der Umbau zur Strassenorgel erfolgte durch die Firma Alphonse van Steenput / Willebroek in den 1920er Jahren für den Orgelvermieter Theo Denies aus Den Haag. 1954 folgte abermals ein tiefgreifender Umbau des Instruments durch die Firma G. Perlee in Amsterdam, wo die Orgel zu dieser Zeit im Einsatz war. Für ein kommunistisches Jugendfest wurde die Orgel 1957 nach Moskau gebracht, wo sie auf dem Roten Platz und vor dem Lenin- Mausoleum große Beachtung fand. 1960 wurde die Orgel durch einen Auffahrunfall stark beschädigt und in den darauffolgenden Jahren durch den damaligen Besitzer Klaas Ruardi mit Hilfe des Orgelbauers Karel Stuijs wieder in Stand gesetzt. 2006 schliesslich restaurierte Martin Conrads die Orgel komplett in den Zustand von 1954 (Perlee).
Disposition: |
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Bass: (G - e° , 6 Töne) Gedecktbass ..................... 16' Octavgedeckt........................ 8' Zungenbass ......................... 8'
Begleitung: (d°- c', 9 Töne) Gedeckt ................................. 8' Gedeckt.................................. 4'
Melodie: (g' –c’’’, 17 Töne) Bourdon céleste 2-fach...... 8' Violine céleste 2-fach......... 8' Tremolo Melodie
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Nebenwerk; (c’ - f'', 16 Töne) Cello................................. 16' Voix céleste 2-fach .......... 8' Bourdon.............................. 8'
Schlagzeug: Große Trommel Kleine Trommel (2 separat steuerbare Schlagstöcke)
Schaltungen: Bourdon céleste I Bourdon II Violine I Voix céleste II Cello II Zungenbass
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